Johannes war bei der Freiwilligen Feuerwehr Aichberg einkaufen. Er willhaben ihr Objekt, gebraucht, Keramik, Breite 40 cm , Höhe 70cm, Tiefe 40 cm. Was ist das? Unseres hat 20 € gekostet, wie viel das des gesuchten Künstlers, ist nicht überliefert. Von der großen Schau 1917 im New Yorker Grand Central Palace, bei der er es präsentierte, wurde er damit jedenfalls ausgeschlossen: sein „Werk“ wurde als maschinengefertigt Alltagsobjekt entlarvt und konnte somit keinesfalls als Kunstwerk gesehen werden. Signiert haben wir unseres mit 100 Kerzen und wünschen HAPPY BIRTHDAY!
Das Original des gesuchten Kunstwerkes gilt als verschollen. Es ist nur fotographisch durch Alfred Stieglitz überliefert. Der gesuchte Künstler musste es aus der Ausstellung entfernen, Stieglitz stellte es in Folge in seiner Galerie 291 aus. Der Überlieferung nach hat er es danach einfach zum Sperrmüll geworfen. Hätte es damals schon willhaben gegeben, wer hätte es wohl gekauft? Vielleicht eine Freiwillige Feuerwehr. Übrigens: die Freiwillige Feuerwehr hätte ihr Freude gehabt bei unserem heißes Geburtstagsfest. Es ist nämlich so plötzlich so heiß geworden, dass die Schüssel einen Sprung bekam, wie seit der Ausstellung des Originals die Kunst.
Wer hat vor 100 Jahren ein Alltagsobjekt auf den Sockel gestellt, signiert und es so zu seinem Kunstwerk gemacht?
Der von uns verweiblichte Bücherwurm stammt vom deutschen Maler Carl Spritzweg, der gemeinsam mit Erwin Wurm, dem aktuell höchstdotierten österreichischen Künstler, der aktuell auch bei der Biennale di Venezia den österreichischen Pavillon bespielt. Johannes, hier nach dem Vorbild einer Wurm-one-minute-sculpture, flehend um Gnade: Zu Beginn und zu Ende der Minute. (Vgl. E. Wurm, The artist begging for mercy).