Nicht von allen Kunstwelt-Menschen als Künstler so richtig ernst genommen wird der Brite mit dem wir uns diesen Monat befassen. Er sei zu dekorativ, zu hübsch und pittoresk, sein Werk habe wenig kritisches Potential und überhaupt mangelt es ihm an künstlerischem Mehrwert, meinen sie. Zwei Parameter sind wesentlich für sein Schaffen: Zeitlichkeit und Naturmaterialien. Ersteres ist ein Grund dafür, weshalb sein Werk vor allem durch seine Fotografien bekannt wird: Es gibt sie nicht mehr. Zudem schafft er viele von ihnen irgendwo in entlegenen Gegenden. Wenn man von ihnen erfährt, sind sie bereits wieder vergangen. Durch eine Doku, die auch bei uns in den Kinos lief, wurde er im Jahr 2001 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.Die für ihn bislang spektakulärste Aktion inszenierte er 2001 in London am Tag der Sommersonnenwende: Mit einem Sattelschlepper ließ er in nächtlicher Aktion dreizehn Schneebälle, von denen jeder einen Durchmesser von rund eineinhalb Metern und ein Gewicht von ein bis zwei Tonnen hatte, nach London transportieren. Londoner Bürgerinnen und Bürger, die am Morgen auf die überlegt platzierten Schneebälle trafen, interagierten mit ihnen, veränderten sie und beobachteten den Schmelzprozess, der unterschiedliche Materialien zu Tage brachte. Von wem stammen die sommerlichen Schneebälle?
Die unendliche Säule stammt von Constantin Brancusi. Wir besuchten sie im August in Targu Jiu, Rumänien. Unsere Variante einer unendlichen Säule kann bei uns im Wald besichtigt werden.