Charakteristisch für die Malerei der Renaissance ist, dass die Künstler (innen gab es damals in diesem Feld nicht bzw. nur sehr vereinzelt) getreue Abbildungen der natürlichen, irdischen Erscheinungen schaffen wollten. So, wie sie sich wirklich zeigt, sollte die Welt erfasst und dargestellt werden. Was wir zu Fotografieren versucht haben, ist im Original ein Kupferstich aus dem Jahr 1525 aus einem Lehrbuch. Es soll zeigen, mit welchen Hilfsmitteln ein Subjekt objektiv erfasst werden kann. Wir werden unterwiesen, wie der Künstler mit Hilfe von „Zirckel und Richtscheyt“, Planquadrat für Planquadrat sein Modell auf Papier überträgt. Es waren die Künstler, die qua ihres beruflichen Auftrag, die Erlaubnis hatten genau zu schauen.
Wir sind alle drei Modell gelegen, ich, Pippilotta und Johannes. Die Position des aktiv Blickenden ist die eindeutig angenehmere. Dieses technische Lehrbild schuf der wesentlichen Vertreter der deutschen Renaissance. Besonders bekannt sind von ihm seine Selbstporträts, klassische Heiligen-Sujets, die Stiche zum Johannes Evangelium, aber vor allem ein Feldhase.
Wer zeigt uns die Arbeit mit „Zirckel und Richtscheyt“?