Warum ANGST?
Plötzlich haben alle überall Angst. Bilder von Terror und Krieg in allen Medien, Nachrichten, von terroristischen Anschlägen und unterschiedlichster Katastrophen, dringen in unser Leben
und begleiten unser Denken und Handeln. Wie funktioniert die Angst? Wie schaut die Angst aus? Was passiert da in unserem Gehirn, wenn wir Angst haben? Gibt es gute und schlechte
Angst? Wie lässt sich Angst erzeugen und wie loswerden? Diese oder auch andere Fragen rund um die Angst werden Inhalt der Auseinandersetzung sein.
Methodisch werden wir das Themenfeld Angst mittels „Ästhetischer Forschung“ bearbeiten. Ästhetischen Forschung ist ein kunstdidaktische Ansatz, der traditionell getrennte Bereiche wie künstlerische Praktiken, Theorien der Kunst und Alltagsästhetik, wissenschaftliche Forschung und Sprache zusammenführt. Ästhetische Forschung vernetzt also Formen des Handelns, des Denkens und der Erkenntnis mit
kunstdidaktischen Methoden. Ästhetische Forschung wurde von Helga-Kämpf-Jansen entwickelt, erprobt und theoretisch untermauert.
Für die Arbeitsphase mit Schülerinnen und Schülern waren vier Termine jeweils 4 Unterrichtseinheiten. Die Methode erfordert es, dass die Schülerinnen und Schüler auch zwischen den begleiteten Arbeitsphasen an ihren Fragen und Teilprojekten arbeiten können.
Die Schülerinnen und Schüler entwickelten, auch mit Unterstützung ihrer Klassenvorständin, die Konzepte für ihre Skulpturen, Installationen und grafischen Gestaltungen zu unterschiedlichen Aspekte von ANGST. Die Ausstellung fächert diese variantenreich auf: Ein Kopfkino, das SCP-Angstkreaturen im Internet thematisiert; Höhenangst, die mittels einer Leiter anschaulich wird; der Auswirkungen von Angst auf den Körper in einer Fotoserie; Krieg und Angst als Mauer, die es zu überwinden gilt; Mutkarten mit Sprüchen zum mitnehmen; der Schriftzug ANGST aus unterschiedlichen Symbolen und Bildern, die mit Angst assoziiert werden; die Verschmutzung der Weltmeere in Form einer Modell-Szenario; die Bedrohung durch die Atomkraftwerke in den Regionen rund um Österreich; die grafische Gestaltung eines Buches, in dem Besucherinnen und Besucher ihre Ängste vermerken können; ein Video-Clip, der die Amygdala als Angstzentrum des Gehirn thematisiert und zudem eine fotografische Projektdokumentation – all das ist im Rahmen des Projektes geschaffen worden.
Die Ausstellung der Projekte zum Thema ANGST läuft von 22. März bis 7. Juli 2017 und kann in der Galerie der NMS Ulrichsberg besucht werden.