Ein Projekt von Franz Denkmayr und Andrea Fröhlich
„Beim Ausräumen des Dachbodens meines Elternhauses kamen die Zeichnungen aus meinem Geometrisch Zeichnen-Unterricht zum Vorschein. Damit tauchten eine Menge Erinnerungen auf, an meine Zeit als Sängerknabe in St. Florian, die Hauptschule dort, das Fach GZ, das mir nicht besonders lag und die Lehrer meiner Schulzeit. Meinem ersten Impuls, die Zeichnungen, so wie andere Erinnerungsstücke an diese Zeit, kurzerhand zu verbrennen, kam Andrea Fröhlich zuvor. Ihre Auseinandersetzung mit meinen geometrischen Zeichnungen haben nicht nur die Bilder, sondern auch meine Sichtweisen verändert. Ich kann darüber staunen, nachdenken, lachen und mich freuen.“ so Franz Denkmayr
Laudatio von Ernst Hager
Sehr verehrte Gäste, lieber Franz, liebe Andrea,
Ich danke für die Einladung und die Möglichkeit über das Thema Kunst und Transformation zu sprechen.
Es ist 40 Jahre her seit Franz diese Zeichnungen machen musste, in St. Florian in der GZ Stunde.
Guter Wein braucht Zeit um zu wachsen und so ist es auch mit diesen Zeichnungen. Er hat sie gehasst und in einem Karton irgendwo abgelagert. Nun nach so langer Zeit sind sie wieder aufgetaucht und durch die Bearbeitung von Andrea Fröhlich zu neuem Leben erwacht.
Transformation bedeutet verändern und neu betrachten, mit neuen Gedanken das Vergangene erfüllen. Transformation könnte auch bedeuten ein anderes Licht auf die Vergangenheit zu werfen. So entstehen neue Bilder, weil der Schatten andere Formen zeichnet.
Was Franz vor 40 Jahren nicht wissen konnte: er hat mit diesen Zeichnungen die Welt abstrahiert und damit auf einer neuen Ebene sichtbar gemacht. Wir sehen Linien, die uns den Grundriss, den Aufriss etc. eines Körpers zeigen. Diese Kunst der Abstraktion hat Franz in seinem Leben auf andere Art verwirklicht. Er hat die unmittelbare Arbeit mit dem Mitmenschen die „CARITAS“ als Lebensform gewählt. Vielleicht haben dennoch die Zeichnungen geholfen beim Abstrahieren und Verstehen von Zusammenhängen.
Die Kunst ist das Geschenk der Götter an die Menschen. Durch sie können wir manches verstehen und auf eine verständliche Ebene bringen. Kinder zeichnen sich ins Leben und machen sich ein Bild von der Welt. Dabei erfahren sie, dass es ein Ausdrucksmittel jenseits von Zeit und Raum gibt. Das können wir auch bei diesen Arbeiten beobachten. Vor vielen Jahren an einem ganz anderen Ort wurden sie gemacht und heute sehen wir sie und belegen sie mit Erinnerung. Das ist die Kunst der Verwandlung wie auch Picassos „Stier“ aus einem Fahrradsattel und einem Fahrradlenker zeigt.
40 Jahre sind seit der Hauptschul- und Sängerknabenzeit von Franz vergangen, wenn das kein Grund zum Feiern ist! Auch die Erinnerungen an die Schulzeit von unseren Gästen hatten an diesem Abend platz und die einge bizar-skurille Schulgeschichten wurden mit anderen geteilt.