Kernland vermessen wurde im Rahmen des Projektes Schaufenster Mühlviertler Kernland durchgeführt.
Nach folgenden Spielregeln wurden alle 18 Gemeinden der Leader Region Mühlviertler Kernland vermessen.
Spielregeln zum Kernland vermessen
1)Fahre zur Kirche einer Kernlandgemeinde.
2)Gehe vom Haupttor der Kirche Richtung Kernlandmittelpunkt weg.
3)Gehe 18 Minuten lang – immer auf den Kernlandmittelpunkt zu.
4)Falls es nicht möglich geradlinig in Richtung Kernlandmittelpunkt zu gehen, gehe solange links am Hindernis entlang, bis es dir wieder möglich ist, die Gehrrichtung am Kernlandmittelpunkt auszurichten.
5)Bleibe nach 18 Minuten stehen.
a.Mache ein Foto von etwas, dass dir in diesem Moment an dieser Stelle für das Kernland typisch vorkommt.
b.Mach eine Skizze von etwas, das dir an diesem Moment an dieser Stelle für das Kernland typisch vorkommt.
c.Notiere/Verschriftliche deine Gedanken.
d. Gehe (in beliebiger Art und Weise) zurück zum Marktplatz und fahre zur Kirche der nächsten Kernlandgemeinde. Beginne die Vermessung von neuem.
Mit den Fotos ist jeder Ort dokumentiert.
Einige der Arbeiten lassen sich mit KARTIEREN als deren zugrundeliegende Methode zusammenfassen. Kartieren, ein Begriff, der sich im Grunde von selbst erschließt, jedoch nicht gebräuchlich ist. Kartieren heißt so viel wie eine Karte erstellen. Im engeren Sinne denkt man dann vielleicht an geographische Karten, Österreich, Straßenatlas, Wanderkarte. Der Begriff, wie ich ihn versteh, ist jedoch viel weitläufiger und damit mehrdimensionaler zu fassen. Kartieren, in Englisch „mapping“, ist eine Praxis, mittels der man „etwas“ habhaft werden kann. Kartieren, ist eine Methode, um ein eine Feld abzustecken. Kartieren ist eine Art Feldforschung, durchaus im Sinne ethnographischer Feldforschung. Kartieren ist ein Methodenkonglomerat. Kartieren verschafft Ordnung und Überblick. Kartieren erschließt unbekannte Gebiete. Kartieren eröffnet Vergleichsmöglichkeiten. Kartieren inkludiert recherchieren und sammeln, nachforschen und visualisieren sortieren und eine sinnvolle, kommunizierbare, Ordnungssystematik zu entwickeln. Kartieren meint, eine Bestandsaufnahme machen oder auch einen Bestand konstruieren und Bedeutung herstellen. Die Isolierung des Sammlungsgegenstandes evoziert unerwartete Ästhetik und Konnotationen.
Wege abseits der üblichen Wege, erkunden, was es dort zu finden, zu entdecken gibt. Das Projekt Kernland vermessen kartiert alle achtzehn Gemeinden des Mühlviertler Kernlandes. Es ist der real begehbare, geographische Raum, der dabei von einer Gruppe von Menschen vermessen und dokumentarisch erfasst wurde.
Etwas anderes, das mich ebenfalls anzieht, ist es Dinge, die da sind und in ihrer angestammten Funktion nicht mehr gebraucht werden, weiter zu denken. Wie könnten sie anders verwendet werden? Was lässt sich aus ihnen machen? Und Ideen, die sich erst einmal eingenistet haben, drängen danach, umgesetzt und realisiert zu werden. Ich sehe etwas liegen, irgendwo in der Stadt beim Sperrmüll, auf der Sonnwendfeuerstelle des Nachbarn, in einem der Container der Altstoffsammelinsel Lasberg, und schon weiß ich, damit muss etwas gemacht werden.