Dienstag 9. September.2014, herbstliche Morgennässe über kaum sichtbarem Quadrat
Freitag 5. September 2014, das Jahr im Untergrund neigt sich dem Ende zu
„Ich seh, ich seh was du nicht siehst und das ist …“ oder
Man sieht nur mit dem Herzen gut, …“
Mittwoch, 4. Juni 2014
Quadrat bei Regen und Dunst, Sonntag 18. Mai 2014
Sehr subtil – aber doch ein Quadrat! Tag der Arbeit 2014
Ei-frei, die Gras-Situation am Samstag 19. April 2014
Jetzt wächst das frische Gras! 11. April 2014
8. März, da kommt der Frühling
15. Februar, kein Winter, keine sichtbaren Veränderungen – seit Wochen
Weit und breit kein Winter im Winter. 12. Jänner 2014
Flach zieht die Sonne über die Fichtenwaldwipfeln, gerade noch streift ihr Licht das Quadrat. 16. Dezember 2013
Offensichtlich ein kühles Quadrat. Mittwoch, 4. Dezember 2013
Erster Schnee am 29. November 2013
Donnerstag, 31. Oktober 2013, Erdniveau wurde ausgeglichen
1. Oktober 2013, der Nachbar hat gemäht
Sonntag, 22. September 2013
Ein „ganz schwarzes Quadrat“ hat Hans Polterauer, Künstler aus dem Sauwald, im Fröhlichland installiert. Die Untergrund-Installation ist einerseits Skulptur, andererseits der Beginn eines Prozesses dessen Entwicklung sich bis zum nächsten Sommer abzeichnen wird. Abzeichnen – im wortwörtlichen Sinn, denn Polterauer vergrub eine Schicht Dachziegel aus dem Ziegelwerk Zeilberg, direkt unterhalb der Graswurzeln.
Hans Polterauer ist vor allem durch Kinetischen Objekte bekannt, Arbeiten die unter anderem beim Festival der Regionen, in der AK Linz und im Ars Electronica Center, Linz ausgestellt worden sind. Die nächste Gelegenheit seine kinetischen Arbeiten zu sehen ist die Kunst.Messe.Linz, am 19. und 20. Oktober 2013.
Polterauer arbeitet aber nicht ausschließlich mit elektrotechnischen Effekten, reizvollen Gruppierungen von Alltagsdingen und Wahrnehmungs-Eindrücken sondern auch gerne so, dass er durch eine Handlung, einen Anstoß gibt, eine Markierung, einen Impuls setzt und der dann in weitere Folge den Prozesse auslöst, die ihn interessieren. Bei der Arbeit „Im Untergrund“ wählt Polterauer genau diese Arbeitsweise: Erst eine Grabungsarbeit, die einen Impuls setzen, dann wird der Prozess der durch diesen Akt erzeugt wird, beobachtet.
Mehrere Bezüge liegen dem schwarzen Quadrat zu Grunde: Zum einen sind es Pilzmyzele, die sogenannte Hexenkreise bilden, die Polterauer faszinierten, zum anderen spielt er mit der Idee des „Schwarze Quadrates“ von Kazimir Malevich, eines der ikonischen Gemälde des 20. Jahrhunderts. Zudem interessiert Polterauer die Idee des Unbewussten und die Fähigkeit etwas zu speichern und zu erinnern, ohne das es oberflächlich sichtbar ist. Diese Vergrabungsarbeit „Im Untergrund“ referiert auf diesen Prozess: Es ist ein künstlicher Einschub, eine Verletzung, ein Trauma, wenn man so will, und die Frage, ob und wie sich die Natur, der Grasbewuchs daran erinnern wird. Dem will Polterauer mit dieser Arbeit nachgehen.
Die knapp 1 x 1 Quadratmeter große Fläche wird in den kommenden Monaten fotografisch dokumentiert werden. Wir werden sehen, was wir sehen werden.
Das schwarze Quadrat „Im Untergrund“ kann im Fröhlichland besucht werden. Die erste öffentliche Besichtigung findet im Rahmen der Tage des offenen Ateliers, 12. und 13. Oktober 2013 statt.